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5 Tanz

Ein leicht lernender Tanz ist die Pavane. Hier ein - auch musikalisch leicht umsetzbares - Beispiel.
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Tourdion - mit Anleitung
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Der morgendliche Tanz von Königin Elisabeth, die Galliarde, erfordert schon etwas mehr Beweglichkeit
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John Dowlands "The King of Denmarks Galliard" wurde erst 1604 veröffentlicht - vielleicht war es aber auch eine Bewerbung für den dänischen Königshof, an dem er im Spätherbst 1598 Hofmusiker wurde.
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Weitere Tänze jener Zeit:
de.wikipedia.org

Wikipedia: Die Pavane
Das Schrittmaterial der Pavane wird mit den französischen Schrittbezeichnungen «simple» und «double» beschrieben und war nach Arbeau sehr einfach: simple links, simple rechts (erster Takt), double links (zweiter Takt). Anschließend wird die Schrittkombination nach rechts wiederholt, anschließend wieder eine Schrittkombination nach links und immer so fort. Jede Schrittkombination führt dabei zu einer Übertragung des Gewichts, so dass abwechselnd der rechte und der linke Fuß frei ist. Der simple besteht dabei aus einem einfachen, flachen Schritt vorwärts. Der freie Fuß wird locker an den belasteten herangezogen, dabei heben sich leicht die Fersen beider Füße. Anschließend schwingt der unbelastete Fuß weiter zum nächsten Schritt. Der Schritt erfolgt dabei auf den ersten Schlag, das Senken und Heben der Fersen auf Schlag 2. Der double besteht aus einer Folge von drei flachen Schritten mit anschließendem Heben und Senken der Fersen. Dabei fällt jeweils ein Schritt auf einen Schlag, das Heben und Senken der Fersen wiederum auf den vierten Schlag. Die Schrittkombination simple-simple-double füllt somit eine musikalische Einheit. Die Arme hängen locker herunter, der Herr fasst die Dame mit seiner rechten Hand und führt sie. Mehrere Paare tanzen prozessionsartig hintereinander fort. Aber auch ein einzelnes Paar kann zum Klang einer Pavane tanzen. Möchte – oder muss – der Herr die Tanzrichtung ändern, vollzieht er eine convience oder conversion, d. h., er tanzt seine Schrittkombination kreisförmig rückwärts, während er die Dame kreisförmig vorwärts führt, bis sie nach einer Schrittkombination eine 180°-Wendung vollzogen haben. Zu Beginn und am Ende vollziehen beide Tanzpartner eine Reverence zueinander: Der Herr bringt sein rechtes Bein gestreckt nach vorne und verbeugt sich vor der Dame, ohne dabei den Kopf sinken zu lassen. Die Dame beugt beide Knie gleichzeitig wie zu einem Knicks. Der Herr kann anschließend noch seine eigene Hand küssen, bevor er sie der Dame reicht (der Handkuss, wie wir ihn heute kennen, kam erst im 19. Jh. auf). Haben beide eine Pavane zusammen getanzt, bringt der Herr die Dame an ihren Platz zurück oder tanzt noch eine Galliarde mit ihr.

„Der Edelmann kann sie tanzen in Mantel und Degen: Und Ihr anderen in langen Roben, ehrbar einherschreitend mit gesetztem Ernst. Und die Demoisellen in bescheidener Haltung, die Augen niedergeschlagen, ab und zu die Anwesenden mit jungfräulicher Sittsamkeit anblickend. Und was die Pavane angeht, sie dient den Königen, Fürsten und Großen Herren dazu, sich an bestimmten feierlichen Festtagen zu zeigen, mit ihren großen Mänteln und Parade-Kleidern. Und dabei begleiten sie die Königinnen, Prinzessinnen und Damen, die langen Schleppen ihrer Roben herabgelassen und hinterherschleifend, manchmal von Demoisellen getragen. […] Man bedient sich der besagten Pavanen auch bei einem Maskenball zum Entrée von Triumphwagen mit Göttern und Göttinnen, Kaisern und Königen voller Majestät.“

– Thoinot Arbeau: Orchésographie, 1589, f. 29v[16]